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Magic trails MTBike Ride - *The Uina Canyon*




by Magic trails


Countdown!!!
Minus 20 Tage fehlen noch, bevor wir nach Zentralasien fliegen werden um unsere Biketour die uns quer durch Usbekistan, Turkmenistan und Iran führen soll, in Angriff zu nehmen. Sind wir eigentlich fit genug um die geplanten Etappen auf der Seidenstraße zu meistern? Um dies herauszufinden haben wir uns als Feuertaufe eine der schönsten Mountainbiketouren in den Alpen, die Uinaschlucht und Schweitzer Almen Tour (2500 Höhenmeter - 80 Kilometer) ausgesucht. Obwohl die TV und Internet-Wetterexperten für dieses Wochenende keine gute Aussichten in den Bergen prognostizieren, haben wir voller Optimismus, alle Prophezeiungen in den Wind geschlagen, sind doch heute früh um fünf aufgestanden, haben unsere MTB’s ins Auto gepackt und sind in Richtung Burgeis ins Vinschgau losgefahren. Dort angekommen beobachten wir, ein wenig entmutigt, die fetten, grauen Wolken, die den Blick auf das Sesvennagebiet mit seinen vielen Gipfeln komplett verdecken. Ein paar Regentropfen verstärken unser Zögern und auch das Krähen des Dorfhahns steigert unsere Motivation nicht besonders. Was soll´s! Nun sind wir schon mal hier und schlimmstenfalls können wir uns in Schlinig immer noch für eine Umkehr entscheiden. Noch etwas steif in den Knochen, auf Grund der niedrigen Temperatur in dieser Höhenlage, treten wir die ersten paar Kilometer mühselig in die Pedale. Lassen das Kloster Marienberg hinter uns und radeln dann auf geteerten Untergrund recht zügig bis nach Schlinig (1740m). Unseren Blick in den Himmel gerichtet, verdrängen wir die Gedanken über möglichen, aufkommenden Regen und passieren die Äußere und Innere Alm entlang der Langlaufloipe. Links von uns erhebt sich mächtig der Gipfel des Felakopfes und vor uns endet das Tal an einer imposanten, senkrechten Wand. Die Schwarze Wand linkerhand, schieben wir nun die nächsten 200 Höhenmeter unsere Bikes und befinden uns nach einigen Serpentinen schon bald auf dem Karrenweg der uns bis zur Sesvennahütte (2256m) führen wird.


Weiter geht es in relativ flachem Gelände, auf einem sehr schönen Singletrail bis zum Schlinigpass (2311m). In Gesellschaft einer riesigen Jungviehherde legen wir hier die erste Rast ein und stärken uns mit Bananen und Müsliriegel. Immerhin haben wir schon cirka 1200 Höhenmeter und ein paar Stunden Fahrzeit hinter uns. Ein kalter Wind bläst uns um die Ohren und jetzt müssen wir uns definitiv entscheiden ob wir umdrehen, oder das Risiko, die Uinaschlucht mit eventuellen nassem Untergrund zu befahren, auf uns nehmen sollen. Ein paar blaue Löcher im bewölkten Himmel des Unterengadins stimmen uns zuversichtlich. Der Singletrail bis zum Eingang der Schlucht ist bestens befahrbar und vor lauter Flow haben wir gar nicht wahrgenommen, dass wir die hochalpine Staatsgrenze bereits passiert haben und uns mittlerweile in der Schweiz befinden.


Nun wird das Tal immer enger und schon befahren wir das extrem ausgesetzte Gelände auf dem ausgesprengten Weg der durch die Uinaschlucht führt. Im Schritttempo, höchst konzentriert, den Blick nur auf die Fahrlinie gerichtet bringen wir den ersten Abschnitt hinter uns. Die Vorstellung wie viel Mühe es den Menschen gekostet haben muss, in diese 800m hohe, senkrecht abfallende Felswand, einen solchen, gut begehbaren Steig zu schlagen, beschäftigt uns immer wieder.


Uina
Schlucht


Ein paar Panoramaaufnahmen und weiter geht es auf gut befahrbaren Untergrund bis hinunter nach Uina Dadaint. Von hier führt nun Tal auswärts ein schöner Forstweg bis nach Sur En (1100m). Am Brunnen direkt am Beginn des Radweges füllen wir unsere Trinkflaschen, packen Windjacken und Stirnbänder wieder in den Rucksack und radeln dem Inn entlang bis nach Scuol (1200m). Hier beginnt nun der zweite Anstieg des Tages. Auf einer kurvenreichen Straße erreichen wir nach cirka 600 Höhenmetern den kleinen Ort S-Carl (1800m). Um die fehlenden Höhenmeter und Kilometer noch heute zu bezwingen ist es jetzt aber höchste Zeit unseren Körpern wieder einige Kohlenhydrate in Form von Nudeln zuzuführen. So geschehen, geht es jetzt gestärkt weiter über verschiedene Schweizer Almen bis zur Astras Alm (2135m).



Von hier aus führt uns ein, fahrtechnisch abwechslungsreicher, Singletrail bis auf knapp über 2200 Höhenmeter. Richtung LÜ (1900m) erlaubt uns nun der schöne, breite Forstweg eine recht spritzige Abfahrt . In LÜ angekommen entscheiden wir uns, entgegen der klassischen Variante von hier aus ins Münstertal abzufahren, den Winterwanderweg, der den Bergkamm entlang führt, zu folgen. Diese Entscheidung beschert uns zwar einen weiteren Anstieg von 400 Höhenmetern, entschädigt uns aber gleichzeitig mit einem fantastischen Ausblick auf den König Ortler. Eine lange steile Forststraße bringt uns letztendlich direkt ins Münstertal wo wir dann auf einen, durch Wiesen, den Bach entlang führenden Singletrail, bis nach Müstair weiterradeln. Über Taufers, Laatsch und Schleis erreichen wir ein wenig ausgepowert unseren Ausgangspunkt in Burgeis. Ein Blick auf Kilometerzähler und Höhenmesser lässt uns die Müdigkeit in den Beinen schnell vergessen. Haben wir doch 2926 Höhenmeter und 93 Kilometer an einem Tag bewältigt. Nicht schlecht!!!


ZENTRALASIEN WIR KOMMEN!!!











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